Die Verhaltenstherapie (VT) geht davon aus, dass alles Verhalten, das einmal gelernt wurde, auch wieder verlernt werden kann. Verhalten ist dabei nicht nur das äußerlich sichtbare Verhalten. Die vielfältigen Prozesse in der Wahrnehmung, im Denken, im Fühlen und auf der körperlichen Ebene stehen in Wechselwirkung und beinflussen das Erleben und Handeln. Es gibt verschiedene Methoden, Verhaltensmuster, die uns schaden, zu verändern. Gerade in der Therapie von Ängsten, Depressionen oder Esstörungen ist die Verhaltenstherapie die sinnvollste, da hier neue Verhaltensweisen geübt werden. Verhaltenstherapie bietet heute für fast alle bekannten psychischen Störungen spezifische Behandlungsverfahren an.

Vor allem automatisch ablaufende Denkprozesse, die unsere Handlungen steuern und ständig begleiten, müssen bewusst gemacht und überprüft werden. Solche dysfunktionalen oder schädlichen Gedanken sind oft eng gekoppelt an körperliche und/oder psychische Symptome. Diese Verbindung von Gedanken, Gefühlen, körperlichen Zuständen und Handlungen wird in der Verhaltenstherapie entdeckt, analysiert und verändert bzw. ent-bunden, d.h. an Stelle der wenig hilfreichen oder auch schädlichen Gedanken werden nun neue hilfreiche und sinnvolle Gedanken gelernt.

Es gibt sehr viele verhaltenstherapeutische Methoden und Techniken. Um Ängste zu behandeln wird z.B. die Desensibilisierung benutzt. Dabei lernt der Patient - in seiner Vorstellung (in sensu) - mithilfe von Entspannungsverfahren und gedanklichen Neubewertungen seine Ängste zu bewältigen und seine Fähigkeiten zu steigern. Die Auswahl der richtigen Methode wird zusammen mit dem Patienten getroffen, nachdem die Methode plausibel erklärt wurde.

Eine gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Therapeut ist eine wichtige Grundlage für den Therapieerfolg. Beziehung ist dabei nicht alles, aber ohne eine gute Beziehung sind die tollsten Methoden nicht viel wert.